Thomas Geißler - Fahrer im Fokus

Geschrieben von Sabine am 27.08.2020 um 10:50


Thomas Geißler - Fahrer im Fokus
Diese Woche haben wir Thomas Geißler als Fahrer im Fokus zum Interview gebeten. 

Als Kind der 80er ist Thomas wie so viele mit Michael Schumacher groß geworden. Die Formel 1 wurde rege verfolgt und das wird sie noch bis heute. Allerdings hatte der Prokurist eines mittelständischen Unternehmens sonst nichts mit Motorsport am Hut gehabt - Leider wie er hinzufügt. Mit dem PC kam er immer wieder in Berührung aber noch war der Weg ins Simracing nicht abzusehen. Als Teamplayer durch und durch engagierte Thomas sich bereits im Fußball, Handball und Volleyball. Als er dann von ca. 2 Jahren iRacing getestet hatte, war er sofort geflasht. Auch wenn der Hausbau den Fokus hier nochmal für ca. ein Jahr verschoben hatte, blieb das Fahrerlebnis im Hinterkopf. So startete er vor ziemlich genau einem Jahr seine Simracing-Karriere. Selbstverständlich war für ihn hierbei auch die Suche nach einem Team sehr wichtig. Er hat gerne Leute um sich und dieses Gemeinschaftsgefühl unterstützt natürlich auch die Langzeitmotivation. 

Über kleinere Umwege ist Thomas bei der MSRL gelandet. Er erzählt wie super er dort aufgenommen wurde und wie sehr ihn das Team unterstützt hat, um seine Schwächen aufzuarbeiten. Und offensichtlich hat er hier auch sein Können bewiesen, denn nun, ein Jahr später ist er Teamleiter der MSRL-iRacing Abteilung. Er selbst ist beeindruckt von den im AvD Sommer Cup fahrenden Simracern und startet für sich unter dem Motto "Best of the rest" denn er sagte vor dem letzten Rennen: " Die Jungs die hier mitfahren sind echt sau schnell und konstant. Sehr gutes Niveau, wenn man bedenkt das Platz 5 der iRating Weltrangliste im Road Bereich hier mitfährt. Viele haben auch im realen Motorsport Fuß gefasst, wie man hier aus vielen anderen Interviews raus lesen kann. Deshalb bin ich ein bisschen stolz auf mich, dass ich in der Gesamtwertung derzeit in den Top 10 bin und hoffe das ich das auch im letzten Rennen nochmal so abrufen kann und vielleicht sogar den ein oder anderen noch etwas ärgern kann.*lacht* " 


Und er konnte seine Position halten. Als neunter der Gesamtwertung beendet er den AvD Sommer Cup 2020. Wie er es trotz der Konkurrenz geschafft hat dieses Platz zu belegen und warum aufgeben trotz des Pechs nie eine Option war, erfahrt ihr im Interview: 



4 Rennen - ein etwas anderes Konzept als üblich. Wie findest du den Weg den man mit dem AvD Sommer Cup gegangen ist?


Dieser Weg ohne großes "Tamtam" drumherum ist in so einer qualitativ hochwertigen Meisterschaft wie dieser hier absolut nachvollziehbar. Sowas ist in meinen Augen natürlich immer stark vom Fahrerfeld abhängig, aber hier gab es nur wenig Gründe sportdirektorisch einzugreifen, das wurde dann ja auch schnell gemacht und somit wurden die wenigen Vorkommnisse die es gab sofort im Keim erstickt. Es ist bei so einer Klasse an Teilnehmern ja eigentlich auch selbstverständlich das respektvoll miteinander umgegangen werden sollte.


Leider warst du nicht immer vom Glück verfolgt dennoch hast du Dich durchgebissen. Was hat dazu geführt, dass es für dich immer weiter ging und ein Aufgeben nicht zur Debatte stand ?


Ja zu der Frage kann ich nur die alten Kamellen rausholen: "Mahatma Glück, Mahatma Pech, Mahatma Ghandi" und "Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren!". Nein jetzt im Ernst das mit dem Glück ist so eine Sache, ich sehe das als Glück an mich mit so einem stark besetzten Feld messen zu dürfen. Daraus nehme ich in meiner doch noch jungen Simracer-Karriere schon einiges mit. Und nur durch solche Erfahrungen kann man sich selbst verbessern, an sich arbeiten und das ist wichtig denn als Rennfahrer, auch wenn es "nur" virtuell ist, will man immer ganz oben stehen. Wenn es dann eben doch mal zu einem Unfall wie im letzten Rennen in Spa kommt, gilt es eben mental damit umzugehen und auch wenn es keinen Spaß mehr macht trotzdem das Rennen zu beenden solange es die Beschädigung zulässt und man keine Gefahr für andere darstellt. Auch wenn mein Auto etwas lädiert war und ich dadurch nicht mehr meine Pace gehen konnte, ergaben sich daraus neue Duelle z.B. mit meinem Teamkollegen Stefan Kapeller und dem Motul Fahrer Pascal Feiss. Die mir beide nix geschenkt haben. Und das sind alles Erfahrungen die man machen muss um irgendwann mal mit der Spitze mithalten zu können. Falls man das überhaupt mal schafft...


Man konnte in jedem Rennen erkennen das Deine Leistung sich immer mehr gesteigert hat! Wie hast du Dich auf die Rennen vorbereitet und was war / ist dein Highlight des AvD Sommer Cups?


Erstmal Danke für das versteckte Lob, es gibt immer wieder Ausnahme-Talente die sich einfach hinsetzen was machen und das ist auch noch gut, ganz einfach! So einer bin ich leider nicht. Seit dem ich bei der MSRL bin stecken wir sehr viel Arbeit in uns als Fahrer und mit unserem Ingenieur Björn Knauer auch ins Auto. Aus diesen tausenden Trainingsstunden und Rennen ziehen wir immer wieder neue Erkenntnisse für die darauffolgenden Veranstaltungen. Aber trotz viel Fleiß war es leider dennoch für den AvD Sommer Cup etwas knapp mit dem trainieren. Wie viele andere Fahrer bin ich derzeit leider in zu vielen Ligen unterwegs um mich gezielt auf eine Einzige vorzubereiten. Das ist denke ich auch diesem "besonderen" Jahr zu verdanken, dass die Ligen wie Pilze aus dem Boden schießen. Dann stand bei mir privat auch die Geburt meiner kleinen Tochter vor ca. 3 Wochen an, da muss man das Leben auch erstmal wieder neu sortieren. Dafür ein herzliches DANKE an meine Freundin die das mit mir und meinen Macken so bravourös meistert. Als Highlight kann ich das ganze Event hervorheben: Klasse Fahrer, klasse Rennen, klasse Konzept, klasse Organisation, klasse Streams, klasse Veranstalter, klasse Preise, klasse Startgebühr (ach nein, da gab es ja gar keine). Ein rundum gelungenes Event mit vielen tollen Menschen. Ich hoffe ihr macht so weiter, denn da kann sich jeder freuen der da mitmachen darf! Dickes Danke und bis hoffentlich bald!!!


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